Frankreich - Roscoff, L'Aber Wrac'h, Camaret Sur-Mer

Sally Madamm se Missieu

Das ist ein sehr seltsames Gefühl, dass so viel Menschen Interesse an dieser Geschichte haben. Die Hochzeitstage im Odenwald waren so unglaublich super cool. Denkt mit all eurer Liebe an Regi und Nico …. jetzt.

Vielleicht kommt später ein extra Beitrag, wenn die ganzen Meschlichen Interaktionen sortiert sind in meinem Kopf 😉

Auf jeden Fall sind Paul und Raimund (übernächtigt) am Sonntag mit dem TGV nach Morlaix gefahren. Von Paris haben wir die U-Bahn und 2 Bahnhöfe gesehen. In einem stand ein öffentliches Klavier, an dem absolute Meister dieses Instruments abgerockt haben. Also offene Bühne im Bahnhof mit freiwillig spielenden Vollprofis. Von Morlaix bis Roscoff mussten wir ein Taxi nehmen, da der letzte Bus 8 Minuten vor Ankunft des TGV abgefahren ist.
Bitte liebe Franzosen, nehmt doch die Passagiere aus dem letzten TGV des Tages auch noch mit in die umliegenden, nahezu menschenleeren Dörfer.

Nach einem Anlegebier im Boot nach der Taxifahrt wurden noch die Geschichten zwischen den Reisenden und den bei dem Boot gebliebenen ausgetauscht, bevor es verdienter weise zu Bett ging.
Montag früh müssen wir lesen, dass an einem Kap vor Brest zwischen den Inseln wohl unglaubliche Strömungen laufen. Also so das wir auf jeden Fall eher rückwärts fahren, wenn wir zur falschen Zeit am falschen Ort sind. Sicherheitshalber also erstmal nach L’Aber Wrac’h. Der Name klingt auf jeden Fall so … Also übernachten wir an einer kostenlosen Boje und am nächsten Morgen gleich weiter, ohne die Bewohner dieser kleinen Stadt mit unserer Anwesenheit zu erfreuen. Bei Sonnenaufgang geht es bei recht günstigen Bedingungen in Richtung Camaret Sur-Mer.
Also nicht perfekt, da eher Windstill und anfangs unpassende Strömung, aber unser Blister treibt die Cello nur mit der Kraft der Sonne mit fast nicht messbaren Geschwindigkeiten voran … ich schwör, so war es.

Unsere Segelnachbarn, die uns anfangs mit Motorunterstützung überholt haben, konnten wir nach einigen Stunden Ballon-Segeln einholen. Und als wir so mit 0.25 km/h mehr Geschwindigkeit an ihnen vorbeigeschossen sind, kam es ihnen wohl komisch vor, was wir so an unglaublicher Geschwindigkeit aus dem lausigen Wind rausholen können. Sie setzten also auch ihren Blister, jedoch alles andere als gelungen … das Rennen war eröffnet. Nach einiger Zeit haben sie uns dann doch noch überholt und da wir in Rufweite waren, kam es zu einem kurzen Gespräch: Irgendetwas auf französisch, dann von uns etwas auf englisch. Daraufhin war klar, dass wir uns mit Hand und Fuß verständigen müssen. Es wurde klar, dass wir beide das gleiche Ziel (Camaret Sur-Mer) haben. Also schnell Fotos vom anderen Boot mit gesetztem Blister schießen und dann im Hafen austauschen. Und so zogen sie dann erst einmal davon. Das Bergen des Blisters haben unsere „Gegner“ jedoch komplett vermasselt. Und so zogen wir dann fröhlich wieder an ihnen vorbei. Da hat es sich mal so richtig angefühlt, als ob wir so das ein oder andere fast besser beherrschen als manch einer neben uns.

In Camaret angekommen haben wir unsere Regatta-Gegner leider nicht mehr angetroffen, somit haben wir jetzt ein tolles Bild einer fremden Segelyacht und immer noch kein schönes Bild der Cello unter Segeln. Halt ein ander Mal.
Nachdem wir angelegt haben, bemerken wir, dass wir 2 Plätze neben einer Segelyacht mit dem Namen „Carpe Diem“ liegen. Na Komisch, das könnte doch der eine von https://www.törn.de sein, meint Robert.
Ja krass, da liegen wir also neben dem Herren, von dem wir noch vor Monaten begeistert Videos auf Youtube angeschaut haben. Der Guido ist ein paar Jahre zuvor alleine über den Atlantik gefahren. Sein Boot ist sogar einige Zentimeter kleiner als unseres.
Heute, also am Donnerstag, ist Guido dann auch nach 5 Wochen Zwangsurlaub im deutschen Krankenhaus (Bandscheibenvorfall) wieder nach Camaret gekommen und wir kamen gleich ins Gespräch, nachdem wir ihn auf Kaffee und Frühstück auf unser Boot eingeladen haben. Wir haben ihn dann mit sehr vielen Fragen zur Biskaya, Karibik, Wetter, Technik und alles andere auch durchlöchert und konnten so sehr viel von seinen Erfahrungen lernen.
Wieder ein lustiger Zufall und sehr gute wertvolle Informationen aufgeschnappt, die uns sicherlich helfen werden.
Zitat: „Ihr macht das schon … Jungs"

Na dann mal gleich mit der neuen, freien Software (Tip von Gido) die Windverhältnisse für die nächsten Tage überprüft; es wird wohl eher ein langsames Treiben nach Spanien.
Wir werden sehen …

Bei unserer heutigen Wanderung mussten wir feststellen, dass hier früher ganz schön viel gekämpft wurde. Überall an der Küste stehen Schießbunkeranlagen und irgendwelche Kriegsruinenübereste herum. Das sind die Reste vom Atlantikwall, der ab 1940 bis 1944 von der deutschen Besatzungsmacht entlang der atlantischen Küste aufgebaut wurde, um eine Invasion der Kriegsgegner zu verhindern. Ein sehr seltsames Gefühl, wenn man da durchläuft.

rotes rotes Blut
nach einer Stunde ist es einfach nur Erde
nach Zwei wachsen auf ihr Blumen und Gras
nach Drei ist sie wieder lebendig
und erwärmt mit den Strahlen des Sterns, mit dem Namen „Sonne“.

Übrigens, der Motor läuft wieder. Das Öl auch, aber immerhin funktioniert nun die Kühlung 🙂

Der Motor wird wieder instand gesetzt

Der Motor wird wieder instand gesetzt

Defekte Kraftstoffpumpe

Defekte Kraftstoffpumpe

Unsere Regatta-Gegner

Unsere Regatta-Gegner

Erster selbst gefangener Fisch

Erster selbst gefangener Fisch

Die ‘Carpe Diem’, das Boot von Guido (https://www.törn.de)

Die ‘Carpe Diem’, das Boot von Guido (https://www.törn.de)

Neue Frisur

Neue Frisur

Ein Bunker des Atlantik-Walls

Ein Bunker des Atlantik-Walls

Und ein riesiger Bunkerkomplex

Und ein riesiger Bunkerkomplex

Steilküste, so wie sie sein soll

Steilküste, so wie sie sein soll

Schiffsfriedhof

Schiffsfriedhof

Kirche für Seefahrer

Kirche für Seefahrer

Eine alte Ruine vom französischen Dichter Saint-Pol-Roux

Eine alte Ruine vom französischen Dichter Saint-Pol-Roux

Ägypten?

Ägypten?



Kommentare

  1. leann

    TOLLtollTOLL

  2. Thomas

    Darf ich fragen, Welche Wettersoftware Guido empfohlen hat?
    Viele Grüße
    Thomas

    1. SY Cello

      Hallo Thomas,

      er hat uns https://www.zygrib.org empfohlen. Da kannst du dir die Software für unterschiedliche Betriebssysteme und dann die Wetterdaten (Grib-Files) herunterladen. Wir haben diese Wetterdaten in OpenCPN (freie Navigationssoftware: https://opencpn.org bzw. https://opencpn.de) anzeigen lassen und die Route geplant.

      Grüße von der Cello Crew

  3. Angela Koch

    Hallo Raimund
    Wie geht esbeuch so? Uns geht es sehr gut. Wie ist das Wetter bei euch? Bei uns ist das Wetter sehr schön =)

    Liebe Grüße Angela