Auf Antigua angekommen, haben wir erst einmal in einer Marina einen Platz ergattert. Für die nächsten Tage war starker Wind vorhergesagt, da wollten wir nicht wieder unsere zweifelhaften Ankerkünste üben. Die Crew von der Amazone hat in der gleichen Bucht geankert, einige Tage später ist ihnen dann ein Katamaran reingeknallt, weil deren Anker nicht gehalten hat. Ich denke, wir haben uns richtig entschieden.
Bei unserer Marina handelte es sich um die „Catamaran Marina“ im Fallmouth Harbor. Ziemlich teuer (29 US $ pro Nacht), keine Duschen, Wasser und Strom extra, nur eine Toilette. Dafür waren wir fest an einem Steg festgebunden und konnten das Schiff ohne Sorge verlassen.
In den Tagen vor unserer Ankunft hat hier eine Regatta stattgefunden. Unsere Marina und auch die anderen waren voll von schnellen, ultrateuren Regatta Booten, komplett mit reicher Crew. Unsere Cello war natürlich das kleinste Boot, und als die „Mama“ der Marina erfahren hat, dass wir mit der Cello über den Atlantik gefahren sind, meinte sie nur, dass wir Verrückt sind. Stimmt doch gar nicht, die Cello ist riesig, verglichen zu unserem Dingi!
Abends gingen wir dann in die etwas weiter entfernte „Stadt“, Engish Harbor. Zufälliger weise war da auch gerade das Abschlussfest der Regatta, da müssen wir uns ja als Segler anschließen. Irgendwie haben wir jedoch keinen richtigen Kontakt zu den anderen gefunden. Reiche Regattasegler haben uns „zerlumpten“, braungebrannten Wesen wohl angesehen, dass wir nicht in ihre Kreise gehören. Dennoch haben wir den Abend bei Bier, Vodka und Live-Musik genossen. Am nächsten Tag waren wir dann mit der Crew der Amazone etwas essen und trinken. Von hier an trennen sich unsere Wege, aber unsere Wege kreuzen sich bestimmt demnächst wieder, die Karibik ist auf dieser Seite ziemlich klein.
Antigua ist für seine über 300 Strände bekannt. Siggi war immer noch angeschlagen, Raimund musste erst einmal ankommen und so bin ich alleine mit dem Bus zuerst in die Hauptstadt gefahren und anschließend zu einem schönen Strand, dem Jelly Beach. Wirklich empfehlenswert, diese Insel mit ihren vielen, traumhaften Stränden. Die Menschen sind (fast) alle nett, hilfsbereit und man wird nicht ständig angequatscht.
Ursprünglich wollten wir noch nach Barbuda, eine Insel die zu Antigua gehört. Diese Insel liegt jedoch im Nordosten, wir hätten also wieder gegen den starken Wind segeln müssen. So entschieden wir uns nach 5 Tagen auf Antigua, nach Montserrat zu fahren.