Nach Antigua führt uns unser Weg nach Montserrat. Einer Insel, die zum Commonwealth gehört. Diese Insel wurde seit 1995 mehrfach vom Vulkan erschüttert. Zahlreiche Erdbeben und Ausbrüche haben die Hälfte der Insel zerstört, dieser Teil ist für die Menschen immer noch gesperrt und sie dürfen sich nur in der nördlicheren Hälfte der Insel aufhalten. Von 10000 Bewohnern der Insel sind heute noch 5000 hier, der Rest ist weggezogen. Sie sammeln sich jedoch nicht in einer großen Stadt, sondern sind wild in vielen kleinen Siedlungen auf der Nordhälfte verteilt.
Die verbleibenden Einwohner versuchen die Insel wieder mit Leben zu füllen. Die frühere Hauptstadt Plymouth wurde vom Vulkan vollständig zerstört, deshalb versuchen sie hier vor unserer Bucht eine neue Hauptstadt zu etablieren. Alle sind super freundlich zu uns. Lächeln und genießen ihr Leben.
Wir haben hier an einer Boje festgemacht, neben uns sind nur 2 weitere Segelschiffe hier, viele kommen wohl nicht hier her. Raimund und ich sind dann an Land gegangen, um die Insel zu erkunden. Siggi hat Ankerwache gehalten. Auf unserem Weg in die nächste „Stadt“ werden wir von einem freundlichen Herrn mitgenommen. Er erzählt uns die Geschichte der letzten 20 Jahre und bietet uns eine Tour für 150 US $ an. Wir lehnen jedoch ab, ist uns viel zu teuer, obwohl es bestimmt interessant wäre. Wir wollen die Insel lieber alleine erkunden. So fragen wir uns bei den Leuten durch und werden mit freundlichen Antworten und Tipps belohnt.
Wir nehmen den Bus nach Salem, der Stadt, die am nächsten am gesperrten Gebiet liegt. Dann laufen wir zur Vulkan-Beobachtungsstation. Von dort haben wir einen guten Blick auf den immer noch rauchenden Vulkan und die zerstörte Landschaft, die wieder ganz schön grün ist. Mitten in der gesperrten Zone sieht man jedoch schon neue Häuser, offizielle Gebäude von der Regierung, wie z.B. das Wasserwerk. Wir laufen wieder hinab ins Tal und begeben uns auf Gebiet, was bis vor einigen Jahren noch gesperrt war, nun jedoch zum Besiedeln wieder freigegeben wurde.
Durch ein ausgetrocknetes Flussbett suchen wir unseren Weg, zumindest ein klein wenig Offroad-Wandern sollte es schon werden. Zurück im Hafen gibt es wieder die erste Süßwasser-Dusche seit langer Zeit. Salzwasser ist toll, keine Frage, aber Süßwasser … herrlich.
In der heutigen Nacht gab es, wie auch schon die ganze letzte Woche, starken Wind und noch stärkere Böen. Gegen 1:30 hat es dann unser Dinghi erwischt, es wurde auf den Kopf gedreht. Der Außenborder war komplett unter Wasser. Benzin floss raus, Salzwasser dafür hinein in den Benzintank. Siggi hatte heute knapp 2 Stunden „Spaß“ den Motor wieder zum Laufen zu bringen.
Um 8 Uhr gab es wieder ein kleines Abenteuer. Die Boje, an der wir die Cello festgemacht haben, hat dem Gewicht der Cello und den Starken Böen nicht stand halten können. So ist das Seil abgerissen und die Cello ist mit uns schön die Bucht entlang getrieben. Immerhin zur Seite mit offenem Meer, statt zur Felswand. Zufälliger weise war ich gerade am Dingi dran, als wir zu treiben begannen. So konnten wir den Motor schon starten, bevor der Ankeralarm ansprang. Schnell die Boje losgeworfen, eine neue Boje gesucht und daran festgemacht.
Heute ist Raimund mit der Ankerwache dran, Siggi erkundet die Stadt und ich blogge hier nach langer Zeit mal wieder. Morgen früh geht es für uns schon weiter nach St. Kitts and Nevis. Einer kleinen Inselgruppe in Sichtweite von Montserrat.
Bis bald
Kommentare
Hallo ihr Vulkanbeobachter, der raucht ja wirklich! Unglaublich, dass es Bäume und andere Pflanzen wieder wachsen. Ihr habt euch bestimmt an die Erdbeben erinnert, die ihr auch schon erlebt habt?Super Video „Segeln in der Karibik“ . Das Cello ist schneller als der Wind!!!
Alles ist spannend und schön bei euch- Karlsruhe ist aber auch Bewunderungswert-glaubts mir.Herzliche Grüße: R+B