Karibik - St. Vincent und St. Lucia

Mal wieder hallo aus St. Lucia.

Siggi und ich haben am Freitag früh morgens den Anker in Bequia gelichtet, um nach St. Vincent zu segeln. Der Wind war mit 10-15 Knoten angenehm und wir kamen die ersten Stunden gut voran. Direkt vor St. Vincent kamen wir jedoch in eine Flaute. Erst haben wir uns treiben lassen, aber als dann die Nacht immer näher rückte, machten wir den Motor an, um noch rechtzeitig vor Sonnenuntergang in der neuen Bucht bei Chateaubelair wieder zu ankern.

St. Vincent bildet mit den Grenadinen (da gehört auch Beqiua und viele andere kleine Inseln dazu) ein eigenes Land. Man zahlt auch hier, wie in St. Lucia, mit dem Ost-Karibischem-Dollar. Die Menschen scheinen hier jedoch viel ärmer als auf Bequia und St. Lucia zu sein. Man wird nicht direkt angebettelt, wie z.B. auf Kapverden, jedoch tragen viele Menschen zerrissene Kleidung und fragen ständig, ob man ihnen nicht etwas (wie z.B. Früchte, Drogen, oder gar sie selbst) abkaufen kann.

Wir werfen also kurz vor Sonnenuntergang unseren Anker bei circa 10m Wassertiefe aus. Dann beobachten wir ungefähr eine halbe Stunde lang mit den Augen aber auch mit der GPS-Position, ob der Anker hält und wir das Boot ohne Sorge verlassen können. Anker hält bombenfest, also Dinghi zu Wasser und den Außenborder dran. Dummerweise ist unsere Kupplung vom Außenborder kaputt, sodass wir nur noch mit ganz wenig Gas fahren können, um überhaupt vorwärts zu kommen.

Der Anlegesteg beim Dorf Chateaubelair (Schloss der guten Luft) ist für unser kleines Beiboot viel zu hoch, also beschließen wir, direkt an den Strand zu fahren und das kleine Boot an Land zu ziehen. Kaum sind wir an Land, kommt auch schon ein älterer Herr (Mitch) auf uns zu und fragt, ob wir zum Zoll und zur Einwanderungsbehörde wollen. Da wir jedoch riesigen Hunger haben, begleitet uns Mitch zum Restaurant und passt anschließend auf unser kleines Boot auf, damit ihm ja nichts passiert. Zum Rum-Punch gab es lecker Essen, für Siggi Fisch mit Pommes und für mich das einheimische Roti (Maismehlfladen mit Kartoffeln und Fleisch als Wrap). Und es war deutlich günstiger als auf Bequia.

Nach dem Essen gingen wir wieder gemütlich zum Strand zurück. Es waren viele Menschen auf der Straße und wir fielen natürlich auf. Mitch war leider nicht mehr zu sehen und so schleppten wir unser kleines Beiboot in die nun etwas wildere Brandung. Ich bin schon mal ins Boot gehüpft und mache gerade den Motor an, als mehrere größere Wellen ins Boot schwappen. Siggi, halb durchnässt, ergreift die Flucht zum Strand, da das Boot schon viel zu weit rausgezogen wurde und er nicht mehr einsteigen kann, ohne komplett (wie ich) nass zu werden. Ich fahre also zum viel zu großen Steg und Siggi hüpft hinein. Im Boot standen dann circa 20cm Wasser, Siggis Schuhe komplett durchnässt. So sind wir dann lachend zurück zu unserer Cello geschlichen, und haben minutenlang Wasser ausgeschöpft.

Am nächsten Tag bin ich dann zum Zoll und zur Einwanderungsbehörde, um uns von St. Vincent und den Grenadinen abzumelden. Mitch hat mir wieder geholfen, die Gebäude zu finden. Und so konnten wir schon um 9 Uhr unseren Anker heben und in Richtung St. Lucia aufbrechen.

Zwischen den beiden Inseln war der Wind mit 15-25 Knoten angenehm stark, sodass wir mit knapp 7kn gut voran kamen. Doch wie schon am Tag zuvor kam dann die Flaute, als wir den südlichen Zipfel von St. Lucia erreicht hatten. Nach ungefähr einer halben Stunde warten haben wir dann doch wieder den Motor angemacht, um zur selben Ankerbucht zu fahren, wo wir schon mal schnorcheln waren. Kurz vor dem Werfen des Ankers kam jedoch ein Aufseher mit dem Boot vorbei und machte uns darauf aufmerksam, dass hier Ankern wegen des Riffs nicht gestattet ist, total verständlich. Nach kurzem Zögern beschließen wir, doch komplett in den Norden zur Rodney Bay Marina zu fahren, wo wir schon mal eine Woche auf unsere Wanten wartend verbracht haben.

Nun sind wir also wieder hier, versuchen die Kleinigkeiten zu reparieren, die wieder kaputt gegangen sind und fahren morgen weiter nach Martinique (St. Anne oder Le Marin).

Viele Grüße aus der viel zu heißen und windstillen Karibik.

‘Figtree’ und ‘Macs Pizzeria’, gutes Essen und WiFi, Bequia.

‘Figtree’ und ‘Macs Pizzeria’, gutes Essen und WiFi, Bequia.

Blick auf unser Stammlokal ‘Gingerbread’, Bequia.

Blick auf unser Stammlokal ‘Gingerbread’, Bequia.

Ankunft in der Bucht bei Chateaubelair, St. Vincent.

Ankunft in der Bucht bei Chateaubelair, St. Vincent.

Rum-Punch 🙂, St. Vincent.

Rum-Punch 🙂, St. Vincent.

Morgends, 6:30 bei Chateaubelair, St. Vincent.

Morgends, 6:30 bei Chateaubelair, St. Vincent.

Dieses kleine Dorf muss angesteuert werden, damit man Zoll und Einreiseformatlitäten erledigen und damit Fuß auf St. Vincent setzen kann.

Dieses kleine Dorf muss angesteuert werden, damit man Zoll und Einreiseformatlitäten erledigen und damit Fuß auf St. Vincent setzen kann.

Ein Blick auf den kleinen und den großen Piton, St. Lucia.

Ein Blick auf den kleinen und den großen Piton, St. Lucia.

Etwas unscharf, aber super Stimmung beim Sonnenuntergang und gemütlichen 2kn Fahrt bei 6-8kn Wind.

Etwas unscharf, aber super Stimmung beim Sonnenuntergang und gemütlichen 2kn Fahrt bei 6-8kn Wind.

Ein Blick zurück, so weit südlich werden wir voraussichtlich nicht mehr segeln.

Ein Blick zurück, so weit südlich werden wir voraussichtlich nicht mehr segeln.



Kommentare

  1. El F.

    Der kleine Hase wollte seinen Freund den großen Hasen besuchen, nach dem er sich 7 mal die Hand angeschaut hatte. Als er gemütlich und mit viel Liebe im Herzen anfing los zu laufen, hielten ihn plötzlich graue und verbitterte Hasen an und verlangten von ihm irgendwelche Papiere mit seinem Bild darin. Der kleine Hase war tief erschrocken und sehr traurig, dass er nicht einfach zu seinen Brüdern und Freunden gehen durfte. Die grauen Hasen zerrten ihn in ein graues Gebäude, gaben ihm ein Papier mit seinem Bild darauf und machen einen Stempelabdruck drauf. Der kleine Hase musste weinen und konnte sich voller Trauer nicht mehr auf den Rücken fallen lassen.